Die Waffen nieder

Bunt, fröhlich und friedlich gegen Krieg
Von Ursula WöllTaube

„Ich fahre zum Ostermarsch nach Büchel in der Eifel, wo amerikanische Atomsprengköpfe in Bundeswehrdepots lagern. Kommst Du mit am 21. April?“ So fragte ich kürzlich meine Bekannte Erna. Und weil die noch schlechter zu Fuß ist als ich, fügte ich hinzu: „Da können wir das Auto direkt vor den Toren der Militäranlage auf den Wiesen parken, wo auch die Kundgebung stattfindet. Außerdem wird das ein herrlicher Ausflug, hinter Cochem geht es in Kurven bergauf, man hat einen sagenhaften Ausblick über das Mosel-Tal.“ „Das bringt doch nichts. Meinst Du, dadurch kämen diese Atomwaffen endlich weg?“ Peng, Ernas kurze Antwort saß. Auf den ersten Blick hat sie ja recht. Natürlich erwarte auch ich nicht, dass diese Waffen im Mai verschwunden sind. Ich war ja bereits zweimal in Büchel, und es half nicht. Aber es half, das berechtigte Anliegen in der Diskussion zu halten.

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Vorbildliche Leser

Fehler gnadenlos abgestraft

In ihren aktualijulianesierten Erinnerungen an die alte Bad Vilbeler FR-Redaktion setzt Juliane Kuglin dem Ehepaar Lilli und Wolfgang G. aus Karben ein Denkmal. Lili G. strafte in ihren Briefen an die Redaktion schlampigen Formulierungen sowie Fehler in Interpunktion und Grammatik ausgesprochen freundlich, aber gnadenlos ab.  Zeitdruck ließ sie als Begründung – oder Ausrede – nicht gelten. Kam kein Brief, kam das Ehepaar selbst. „Vorbildliche Leser“, meint die Autorin. weiter lesen

Politik-Matinee: Das liebe Geld

Der Banker Michael Dehl über die Mär vom fleißigen Sparer und faulen Schuldner

Am Sonntag, 2. März, ab 11 Uhr im Naturfreunde-Haus Niederrad, Am Poloplatz 15

Wir alle brauchen Geld. Ohne Geld kein Essen, keine Wohnung, kein Nichts. Aber kaum einer weiß, was Geld ist, wie es hergestellt wird. Alle reden von den fleißigen Sparen und über die faulen Schuldner. Aber so gut wie niemand weiß, dass ohne Schuldner kein Geld existieren würde. Viele fordern, dass die Schulden, vor allem die Staatsschulden, reduziert werden müssen. Doch nur wenige realisieren, dass dann auch im selben Maße Vermögen verringert werden müssen. In seinem Vortrag wird Michael Dehl versuchen, in lockerer Weise Einblicke in die Themen Geld(-schöpfung), (Staats-)schulden, Zinsen und Umverteilung zu geben.

Auf Einladung der Naturfreunde Frankfurt spricht Michael Dehl. Er war bis zum Januar 2013 langjähriger Vorsitzender der SPD Höchst. Dehl ist  bei einer großen Bank beschäftigt, gilt als Finanzexperte und kurzweiliger Vortragender.

Die Gesprächsleitung hat Mario Gesiarz.

Demo der Windradgegner

Das ist die Höhe

Wie hoch 200 Meter sind, das wollen die Gegner der Windräder an der Münzenburg am Sonntag, 23. Februar, demonstrieren. Obwohl deplakatr Projektentwickler Alphasol gegenüber dem Landboten erklärt hat, die Anlagen nicht mehr bauen zu wollen, sehen die Gegner des Projektes keinen Grund zur Entwarnung. Die Interessen würden sich jetzt auf Rockenberg konzentrieren, sagt Ralf Koch vom Bündnis zum Schutz des Lebensraums und der Kulturlandschaft Münzenberg/Rockenberg (Bluk). Er spricht von „offensichtlichen Versuchen verschiedener Interessenten, Vorverträge mit Grundstückseigentümern in Oppershofen abzuschließen“.

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Onlinezeitung für Rhein-Main

Mitstreiter gesucht

Eine Online-Zeitung für das Rhein-Main-Gebiet – kakontextnn das funktionieren, fragen sich vier ehemalige Beschäftigte der FR. Sie holten sich Rat bei der erfolgreichen Internet-Wochenzeitung Kontext in Stuttgart. Es kann klappen, meinen die Vier nun und suchen Mitstreiter. Ein erstes Treffen ist am Donnerstag, 13. März, um 19 Uhr im Weinhaus Röder in Friedberg. Weiterlesen

Wetterauer Netzwerk gegen Rechts

Bündnis für Demokratie, Toleranz, Integration – gegen Rassismus

Ein Netzwerk gegen Rechts soll im Wetteraukreis entstehen. Am Samstag, 8. Februar, haben sich in Friedberg 17 Organisationen getroffen, um die Gründung in die Wege zu antifa-bileiten. Das Treffen war von der Antifaschistischen Bildungsinitiative aus Friedberg und der Grätsche gegen Rechtsaußen aus Echzell organisiert worden. Die „schleichende Entwicklung der rechtsextremen Strukturen“ im Kreis und die Diskussion um die Zuweisung von Flüchtlingen seien Anlass für die Netzwerkgründung, heißt es in einer Pressemitteilung.

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Die Medien der Nazis

Sorglos im Internet

Von Bruno Rieb

Wo verbreiten Neonazis bevorzugt ihre rassistisches und gewaltverherrlichendes Gedankengut? Hier, im Internet. Ihre Tummeldfelder sind die sogenannten Srechteozialen Netzwerke, Facebook und Twitter vor allem, und Blogs.  Das berichteten der Journalist der Frankfurter Rundschau Hanning Voigts und der DGB-Jugendbildungsreferent Sascha Schmidt in einer Veranstaltung der Journalistengewerkschaft dju und des DGB-Stadtverbandes Frankfurt. „Die Nazis und ihre Medien“ war das Thema das Informationsabends im Frankfurter Café Wiesengrund. Weiterlesen

Aus für Bürgerwindpark Münzenberg/Rockenberg

Alphasol legt Millionenprojekt auf Eis

Der geplante Windpark Münzenberg/Rockenberg wird nicht gebaut – zumindest nicht im seither bekannten Ausmaß. Zwar hat sich das das Bad Nauheimer Planungsunternehmen Alphasol dort Grundstücke gesichert, könnte das Projekt also umsetzen. Dennoch macht Alphasol einen Rückzieher. „Die Münzenberger wollen dort keinen Windpark und wir plakatwerden nicht gegen den Willen der Bevölkerung dort bauen“, begründet Projektleiter Johannes Falk des Bad Nauheimer Unternehmens Alphasol die Entscheidung. Denn in Münzenberg hatten sich Magistrat, Stadtparlament und Ortsbeiräte gegen das Projekt ausgesprochen, ebenso eine Bürgerinitiative, die sich jüngst gegründet hat. Und auch angesichts der Energiepolitik der Bundesregierung ist Alphasol zurückhaltend: „Wird umgesetzt, was Wirtschaftsminister Gabriel angekündigt hat, sind solche Bürgerwindparks nicht mehr wirtschaftlich sinnvoll“, so Falk.

Eine Hintertür hält sich das Planungsunternehmen aber offen. Sollte die Gemeinde Rockenberg Interesse haben, auf dem unmittelbar angrenzenden Gelände im Gemarkungsteil Hammelshausen Windräder zu betreiben, dann werde man bauen, so Falk. Von Rockenberg habe man allerdings bislang kein Signal bekommen. Weiterlesen

Kampf um den Wald

Der Bau des dritten Flughafen-Terminals stößt auf eine bürgerliche Widerstandswelle

Von Klaus Nissen

Den Bannwald-Status hat der Treburer Oberwald schon verloren. Bald sollen sechs Hektar davon gerodet werden, damit eine Abfahrt von der A5 zum künftigen Terminal 3 an der Flughafen-Südseite entstehen kann. Dagegen protestierten am 2. Februar mehr als tausend Anwohner – mit Kaffee, Kuchen und einem politischen Waldspaziergang. Eine neue Protestwelle steht vielleicht bevor.
„Ebe langt’s!“ hat ein Flughafengegner auf sein kleines Protestschild geschrieben. Ein älterer Mann. Er geht wie tausend andere eher bürgerlich wirkende Senioren und Familien am Sonntagnachmittag  unter ein satirisches Robin-Wood-Transparent („Wir nehmen Ihrer Zukunft das Zuhause“) hindurch auf einen Waldweg. Neben der Autobahn-Ostseite, da, wo die Straße von Neu-Isenburg auf das frühere Cargocenter leitet, besitzt die Gemeinde Trebur etliche Hektar Wald. Den soll sie abgeben, weil das Gelände für die Zufahrt zum künftigen Airport-Terminal 3 gebraucht wird. Sechs Hektar wollen das Land und die Stadt Frankfurt als Fraport-Eigner roden lassen. Die Treburer weigern sich aber. „Wir lassen uns auf diesen Kampf ein“, ruft die Gemeindevertreterin Barbara Fuchs durchs Megafon. Auch Bürgerinitiativen aus Nauheim, Walldorf, Groß-Gerau und Rüsselsheim haben zum Protestspaziergang aufgerufen. „Wir brauchen hier den Wald“, sagt Jan Wunderlich von der Treburer Bürgerinitiative. Es sei nicht akzeptabel, den im Rhein-Main-Gebiet nur noch 15prozentigen Waldanteil weiter zu reduzieren. Zumal nur wenige Kilometer südlich weitere 80 Hektar Wald fallen sollen, damit die Firma Sehring ihre Kiesgruben ausweiten könne.
Bis 2020 soll die Passagierzahl von von 58 auf 91 Millionen wachsen

Das dritte Terminal soll laut Planung vier lange Finger bekommen, an denen fast 50 Flugzeuge parallel andocken können. Bis 2020 soll demnach die Zahl der jährlichen Flugbewegungen von 471 000 auf 744 000 wachsen. Fraport will statt 58 Millionen dann 91,6 Millionen Passagiere abfertigen und den Luftfrachtanteil von 2,1 auf 3,7 Millionen Tonnen erhöhen.
Alles Mumpitz – das dritte Terminal werde nicht gebraucht, meint Dirk Treber von der Interessengemeinschaft zur Bekämpfung des Fluglärms. Gemeinsam mit der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald und den Naturfreunden sei man der Ansicht, dass die Zahl der künftigen Flugbewegungen eher zurückgehen werde. „Deshalb ist es unsinnig, hier Bannwald zu roden.“ Allerdings liegen an diesem sonnigen Februarsonntag schon jede Menge gerader alter Buchenstämme am Waldweg zur Abfuhr bereit. Es stehen noch Eichen, Kiefern und Lärchen. Möglicherweise nicht mehr lange. Neben dem Lindwurm der Spaziergänger üben bereits einige behelmte Mitglieder von Robin Wood, wie man auf die Bäume steigt und sie besetzt.

Kampf um den Wald

Ganz normale Leute protestierten am 2. Februar gegen weitere Waldrodungen am Flughafen

Ganz normale Leute protestierten am 2. Februar gegen weitere Waldrodungen am Flughafen

Eine Demonstrantin und ihre Botschaft. Weder Flughafen-Vertreter noch Polizisten begleiteten die Demo.

Eine Demonstrantin und ihre Botschaft. Weder Flughafen-Vertreter noch Polizisten begleiteten die Demo.

Protest gegen Windräder an der Münzenburg

plakat

Kulturdenkmal beeinträchtigt
In Sichtweite der Staufferburg zwischen Münzenberg und Rockenberg will das Bad Nauheimer Unternehmen Alphasol einen Bürgerwindpark mit acht je 200 Metern hohen Windrädern errichten. Widerstand rührt sich.

 

 

Protest gegen Windräder an der Münzenburg

Wir hatten auch Alphasol um eine Stellungnahme gebeten, das Unternehmen ließ nach mehreren Telefonaten Terminanfragen jedoch unbeantwortet. weiter lesen