Wasserbüffel erobern Landebahn

Die Rinder mit den halbmondförmigen Hörnern liegen gern in Pfützen und fressen auch Schilf

Die Rinder mit den halbmondförmigen Hörnern liegen gern in Pfützen und fressen auch Schilf

Wasserrinder übernehmen Büdinger US-Helikopterplatz

Wo 2005 noch Kiowa-Kampfhubschrauber dröhnten, wird bald die Gelbbauchunke quaken und der Weißstorch mit dem Schnabel klappern. Die 600 Meter lange und 23 Meter breite Landebahn, die Hangars und Werkstätten des Armstrong Airfield neben der Bundesstraße von Büches nach Büdingen sind Geschichte. Der Bund hat den Asphalt und Sondermüll entsorgt, die noch brauchbare Beleuchtungsanlage und Werkstatt der Amerikaner nach Polen verkauft. Die stählernen Spundwände am Seemenbach ließ die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (Bima) ziehen und verschrotten. Die Wasserpumpen wurden erstmals seit 1958 abgestellt und das Ufer abgeflacht. Jetzt stehen Tümpel auf dem einstigen Hangargelände; auf dem Ex-Parkplatz wächst bereits Schilf. „Wir hoffen auf Eidechsen, Bekassine, Braunkehlchen, Eisvögel, breitblättriges Knabenkraut und Fuchssegge“, schwärmte Landrat Joachim Arnold am Mittwoch beim Ortstermin im neuen Feuchtbiotop. Auch Biber seien schon gesichtet worden, so der Bima-Projektleiter Dominique Meyer. Ein kleiner Sandstrand am Hangar-Tümpel werde vielleicht zum Wohnzimmer von Sumpfschildkröten.

Wasserbüffel erobern Landebahn

Fünf Wasserbüffel werden ab nächstem Frühjahr dafür sorgen, dass die bald 20 Hektar große Fläche am Seemenbach licht und artenreich bleibt. Die bis zu 700 Kilo schweren Rinder mit halbmondförmig zurückgebogenen Hörnern fressen übermäßig wucherndes Röhricht und Wassergräser. Ihre Trittspuren werden zu Mini-Biotopen für Insekten und Lurche. Ein Elektrozaun wird laut Züchter Siegfried Leimberger dafür sorgen, dass sich die Büffel und Menschen nicht in die Quere kommen. Daheim in Ortenberg-Gelnhaar besitzt der Bio-Rinderzüchter die größte Wasserbüffelherde Hessens mit rund 80 Tieren.
Mehrere Millionen Euro kostet laut Dominique Meyer die Umwandlung des Militärstützpunktes in ein hochwertiges Biotop. Dieses Geld kann die Bima wieder hereinholen, indem sie Ökopunkte verkauft: Wer große Hallen oder Wege baut, muss für die Versiegelung der Fläche zahlen.