Science-Slam

science1 Wissenschaftliches in Sketchen

Von Jörg-Peter Schmidt

Dem Publikum auf interessante, leicht verständliche, oft humorvolle Art Informationen über wissenschaftliche Vorgänge und Erkenntnisse nahe zu bringen – das ist Science-Slam. Die Wettbewerbe werden immer beliebter. Auch in Gießen.

Science-Slam

Forschung, Unterhaltung und Spaß unter einen Hut zu bringen: Dies gelingt mühelos den Organisatoren und Akteuren der Science-Slam-Veranstaltungen, die in Deutschland und Nachbarländern immer populärer werden. Auch in Hessen – beispielsweise in Gießen und Marburg sowie im Frankfurter Raum – sind diese Wettbewerbe beliebt und meistens sofort ausverkauft: Ziel ist es, dem Publikum auf interessante, leicht verständliche, oft humorvolle Art Informationen über wissenschaftliche Vorgänge und Erkenntnisse nahe zu bringen.

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Gespannt verfolgt das Publikum im ausverkauften Hörsaal Science-Slam in Gießen. (Fotos: Jennifer Zimmermann und Dittmar Graf)

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Anna Beniermann. (Foto: privat)

Seit fünf Jahren werden deutsche Meisterschaften ausgetragen. Anna Beniermann, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Biologiedidaktik der Justus-Liebig-Universität Gießen und Vorstandsmitglied des Landesverbandes Hessen des Humanistischen Verbandes Deutschland (HVD), ist eine Organisatorin von Science-Slam-Meetings in Gießen. Wie sie erläutert, liegt für die Teilnehmer der Reiz, Interessantes in jeweils ca. zehn Minuten in Sketchen, per Power-Point oder mit der Hilfe von Experimenten aus der täglichen Arbeit oder dem Studium zu berichten. Das begeisterte Publikum entscheidet per Beifallbarometer oder Punktesystem, wer am Ende gewinnt. „Die Veranstaltungen sollen vor allem unterhalten“, so Anna Beniermann. „Aber dennoch hat das Ganze einen ernsthaften Hintergrund; schließlich wird hier in den meisten Fällen von universitärer Forschung berichtet, die auch wissenschaftlichen Laien ansprechend präsentiert werden soll“, unterstreicht sie.  Dies war, wie sie berichtet, auch nicht anders beim ersten Science-Slam in der Herrmann-Hscienceoffmann-Akademie in Gießen vor einigen Wochen, der unter dem Motto „Affentheater“ lief und vom Institut für Biologiedidaktik der Uni Gießen und dem HVD Hessen ausgerichtet wurde. Der Hörsaal war an diesem Tag von Urwaldatmosphäre geprägt, Affen tollten über die Bühne, ist einer Pressemitteilung des HVD Hessen zu entnehmen. Acht Teilnehmer aus Gießen, Marburg und München präsentierten ihre Beiträge den Moderatoren Kirsten Greiten und Julian Roth, der Jury, den Zuhörerinnen und Zuhörern im Hörsaal. Die Themen der Kurzvorträge waren vielfältig. Beispielsweise wurden aus der Sicht der Veterinärmedizin Infos über „multiresistente Bakterien“ geliefert oder als „Horror-Beitrag“ gruselige Betrachtungen über das Leben von Saugwürmern in afrikanischen Seen, den „Pärchenegeln“. Später wurden die Zuhörer wurden bei einem Vortrag darüber aufgeklärt, dass in fast allen Simpsons-Episoden die Religion eine Rolle spielt. Auch die Physik kam nicht zu kurz: Die Erläuterungen drehten sich um „Regenbögen“ und „Schaum des Weißbiers“. Soweit nur eine kleine Auswahl aus den Beiträgen dieses Wettbewerbs, in dessen Pause „Affen“ auf Einrädern unterwegs waren. Man sieht: Es ist gut was los beim Science Slam, der aus dem Poetry Slam hervorgegangen ist. Ein genauer Termin für den nächsten Wettbewerb in Gießen in der Herrmann-Hoffmann-Akademie steht noch nicht fest, so Anna Beniermann. Aber es gebe schon wieder viele Anfragen von Interessenten, so dass der nächste Science Slam in Gießen wahrscheinlich im Herbst 2015 über die Bühne gehen wird.  Der Hörsaal wird dann sicherlich schnell wieder „ausverkauft“ sein.

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