Eon und der grüne Strom

Vorsicht Steuerzahler!eon

Von Anton J. Seib

Der Umbau des Energiekonzerns Eon könnte nur ein Trick sein, um den teuren Rückbau der Atomkraftwerke den Steuerzahlern aufzubürden. Die Rückstellungen des Konzerns reichen dafür längst nicht aus, meinen Kritiker.

Eon und der grüne Strom

Das klingt ja gut!

Der Energiekonzern Eon will künftig auf erneuerbare Energien setzen und die Energiegewinnung aus Atomkraft, Kohle und Gas abtrennen. Das nimmt einerseits den Kritikern den Wind aus den Segeln, denen erneuerbare Energien und speziell die Windkraft schon lange ein Dorn im Auge sind. Damit, so die Eiferer landauf, landab, könne man niemals genügend Energie gewinnen, um ein Industrieland mit genügend Strom zu versorgen. Dass Eon in einen Markt Milliarden investiert, der nur Verluste einfährt, werden die Shareholder nicht mitmachen.

Doch halt! Es droht Gefahr!

Denn das bisherige Kerngeschäft des Energieriesen soll in eine eigene Gesellschaft abgeschoben werden. Börsenanalysten, Umweltschützer und Politiker warnen vor einer „Bad Bank“ für die sieben Eon-Atomkraftwerke. Zwar hat der Konzern 14,5 Milliarden Rückstellungen für den Rückbau der Atommeiler in der Bilanz stehen. „Ich befürchte, dass Eon eine Bad Bank für seine sieben Atomkraftwerke schafft, die von den Steuerzahlern gerettet werden muss“, sagte Bärbel Höhn (Grüne), die den Umweltausschuss des Deutschen Bundestags leitet, in einer Pressemitteilung. „Zwar gehen die milliardenschweren Rückstellungen für den Rückbau und die Entsorgung der AKWs auch auf die neue Gesellschaft über, aber schon heute ist absehbar, dass dies nicht ausreichen wird“, sagte sie. Und weiter: „In der neuen Gesellschaft sind hauptsächlich die absterbenden Geschäftsteile von Eon gebündelt. Sie werden nach heutigen Erkenntnissen nicht den Gewinn erwirtschaften können, um den Rückbau und die Entsorgung der still gelegten AKWs vollständig zu finanzieren.“

Es ist so wie es immer war!

Alles in allem gesehen wäre es fatal, wenn Befürworter der Energiewende wegen der Eon-Wende in Jubelstürme ausbrechen. Denn der Konzern handelt lediglich im Interesse der Aktionäre, deren Vermögen geschützt werden soll. Erstes Indiz: Kurz nach Bekanntwerden der Umbaupläne legte die Eon-Aktie laut Handelsblatt um fünf Prozent zu. Wer es mit der Energiewende ernst meint, sollte den Multis und ihrem Lobbyisten, Bundesumweltminister Sigmar Gabriel, genau auf die Finger schauen, wenn wieder einmal Steuergeld zur Sanierung von Konzernen verschwendet werden soll.

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