Zündstoff

Ladratswahl abschaffen

Von Bruno Rieb

Joachim Arnold (SPD) hat die Wetterauer Landratswahl zwar auf Anhieb gewonnen, glorreich ist dieser Sieg aber nicht. Die Wahlbeteiligung liegt unter 30 Prozent. Das bedeutet, dass der Landrat von nur etwa 15 Prozent der Wahlberechtigten für weitere sechs Jahre auf den Chefsessel im Friedberger Kreishaus gehoben wurde.

Wer die Kreisverwaltung managt, interessiert die Bürger offenbar wenig. Die teure Wahl kann ruhig abgeschafft werden und das Geld dafür in soziale Projekte fließen. Sie täuscht ohnehin mehr politische Macht des Landrates vor als er tatsächlich hat.

Langweilige Landratswahl

Von Bruno Rieb

Wie einer dieser  Bodensee-Tatorte plätschert die Wetterauer Landratswahl dahin: spannungsarm und langweilig. Wer zweifelt daran, dass der neue Landrat nach dem 19. Januar der alte ist? Amtsinhaber Joachim Arnold geht davon aus, dass er gleich im ersten Wahlgang die absolute Mehrheit holt. Der Sozialdemokrat kann siegesgewiss sein, denn die Union führt einen Wahlkampf auf Sparflamme. Sie scheint selbst nicht an einen Sieg ihres (Verlegenheits-)Kandidaten Thorsten Herrmann zu glauben und will offenbar wenig Geld in den Sand setzen.

landratswahl

Zwei zu eins für Landrat Joachim Arnold. So wie diese in Gambach sehen die meisten Plakatwände in der Wetterau aus. (Foto: Bruno Rieb)

Wie soll ein Kandidat, der als Bürgermeister in Bensheim gescheitert ist, einen erfolgreichen Landrat vom Chefsessel in der Kreisverwaltung stoßen? Dass die Wetterauer Union keinen Kandidaten, keine Kandidatin in den eigenen Reihen gefunden hat, spricht Bände. Interessant ist das Abschneiden der Linken-Kandidaten Werner Schulz. Die Stimmen für ihn können als Proteststimmen gegen den Sparkurs der Ampelkoalition im Kreistag gewertet werden. Er ist so etwas wie der sozialpolitische Seismograph dieser Wahl.

Geht die Wahlbeteiligung angesichts der spannungsarmen Entscheidung weiter in der Keller. Die hatte bei der Stichwahl vor sechs Jahren mit 36,5 Prozent schon einen Tiefpunkt erreicht. Und damals war die Entscheidung zwischen Arnold und seinem damaligen christdemokratischen Gegner Oswin Veith höchst spannend. Arnold siegte mit nur 775 Stimmen Vorsprung. Veith, der damals noch angedeutet hatte, zur Revanche bereit zu stehen, ist in Richtung Berlin geflüchtet – er wusste wohl, warum.

Ein Gedanke zu „Zündstoff

  1. Das scheint mir Unsinn.
    Es gibt überhaupt keinen Anspruch auf interessante Wahlen. Ob es schön wäre, interessante Wahlen zu haben? Zuerst könnte man ja sagen, aber interessant ist wo´s Probleme, vielleicht Skandale u.ä. gibt. Interessaner als die Landtagswahl ist bestimmt auch die Ukraine, die Wahl in Griechenland wie´s den Leuten dort geht und ob wir zahlen dürfen etc. Interessant sin auch Unglücke und Katastrophen jeder Art.
    Freuen wir uns doch über die Langweiligkeit unserer Landtagswahl und hoffen, dass es wenigstens in dem Bereich so bleibt.

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