Star-Aufgebot bei „Butzbach live“

Zwölf Veranstaltungen für die Fans von Comedy und Kabarett

Von Corinna Willführ

Es wäre ein „Gruppenbild mit Dame“ versammelten sich alle Solo-Künstler, die in der Spielzeit von „Butzbach live“ 2014/15 auftreten, gemeinsam vor der Kamera. Denn die einzige Protagonistin, die allein auf der Bühne stehen wird, ist Christine Prayon. Sie gibt am 28. Februar nächsten Jahres im Bürgerhaus „Die Diplom-Animateuse“.

Star-Aufgebot bei „Butzbach live“

„Es ist wirklich schwierig, im Kleinkunst- und Comedybereich Frauen zu finden, die mit ihren Pointen nicht nur unter die Gürtellinie zielen“, bedauert Rita Herth. Sein vier Dave-DavisJahren stellt die ehemalige Kulturamtsleiterin der Schrenzerstadt mit Ralf Bartel, dem Betreiber des Kinos „Capitol“ und seinem Team, das Programm der Reihe zusammen. Elf Veranstaltungen umfasst es – die Publikumspremiere mit „Special Guest“ Dave Davis nicht mitgerechnet. Wer bei der ein oder anderen dabei sein möchte, sollte sich sputen. Im Abo ist die Reihe bereits ausverkauft.
Der TV-Star gastiert am Samstag, 13. September, mit seinem dritten Soloprogramm im „Capitol“. Ein Künstler, der Millionen vor den Fernseher bringt, in einem Kino, das rund 260 Plätze hat. Für die Veranstalter gibt es eine ganz einfache Erklärung dafür: „Zu den Publikumspremieren sind die kleinen Häuser sehr beliebt, um die Nähe zum Publikum zu spüren.“ Dave Davis, der Comedy-Preisträger 2010 und zweifache Pantheon-Gewinner, gilt in der Szene als der „Schamane des ganzheitlichen Humors“. Mit Risiken und Nebenwirkungen im Zwerchfell ist also zu rechnen, wenn er aus seinem Gepäck die „Afrodisiaka“ auspackt. Verordnet werden seine an- wie aufregenden Mittelchen vom bayrischen Grantler ebenso wie von der Sanitärfachkraft Motombo Umbokko. „Black und kecker denn je vermengt Davis geistreiche Comedy und hintersinniges Kabarett zu einem schwarzrotgoldenen Remedium (Heilmittel)“, heißt es in der Vorankündigung.
Knapp eine Woche später am Freitag, 19. September, tritt Uli Masuth in der Alten ulimasuthTurnhalle auf. Was er mitbringt: sein Programm „Und jetzt die gute Nachricht“. Versteht sich auch ein Klavier. Denn Masuth war auf seinem Weg ins Erwachsenwerden auch mal Organist, „zum Lobe des Herrn“, wie es auf seiner Homepage heißt. Was selbiger, also „der Herr“ dazu sagen würde, dass selbiger, also Uli Masuth, der ehemalige Messdiener, den Anzug schon mal gegen die Lederjacke tauscht? Den Mantel des Schweigens darüber kann nur der „Komponist, Kabarettist und Klavierist“ lüften. Wobei sich sein Publikum in der Wetterau dabei durchaus auf eine „schwarze Seele, die schwarze Pointen“ produziert, einstellen sollte.
Fatihag Über den Sinn des Vatertags ließe sich trefflich streiten. Den „FatihTag“ können indes Männer wie Frauen genießen, sofern sie sich bei dem Besuch von Frisör Fatih Cevikkollu nicht in die Haare bekommen. Was nicht ausgeschlossen ist, wird im Salon des Kabarettisten, bekannt aus Atze Schröders Show „Alles Atze“ und seit 2012 mit eigener Sitcom auf ZDFinfo, durchaus kontrovers über die Dinge, die die Welt bewegen, debattiert. So auch am Freitag, 10. Oktober, im Kino „Capitol“.

Luke-Mockridge

Einfach nur glücklich, also „lucky“, können sich alle fühlen, die den Abend am Donnerstag, 20. November mit Luke Mockridge ergattern. Schließlich nennt der Fernsehstar, dieses „I’m lucky, I’m Luke“.

Himmlisch geht es am Freitag, 5. Dezember, im Bürgerhaus zu. Elisabeth Sonntag, Rainer Koschorz und Dieter Richter vom Kabarett „Leipziger Pfeffermühle“ sind die „Drei Engel für Deutschland“. Ihr göttlicher Auftrag in der Abteilung des HÖD, des Himmlischen Öffentlichen Dienstes: die Republik vor dem Absturz zu retten. „Doch angesichts von Nazis im Verfassungsschutz, Bankern mit der Ausstrahlung albanischer Hütchenspieler oder Steuergesetzen mit der Verständlichkeit nordkoreanischer Gebrauchsanweisungen ist immerwährende Arbeitsüberlastung an der Tagesordnung.“ Immerhin geht es dem Trio trotzdem noch besser als den Kollegen der Abteilung G. G wie Griechenland. Denn die haben längst statt eines Heiligenscheins Augenringe. Auch wenn das himmlische Trio die Republik nicht retten kann, es bringt sie mit wenigstens zum Lachen.
Für alle Poetry-Slam-Fans die gute Nachricht zum Jahresende: Lars Ruppel kommt wie alle Jahre wieder am 23. Dezember ins „Capitol“. Längst hat der „Heimatabend“ mit dem „Master of the Ceremony“ Kultstatus. In 2015 können sich Kabarett- und Comedy-Freunde noch auf den Jahresrückblick der Berliner Florian Schröder und Volkmar Staub (Sonntag, 25. Januar, Kino), die „Diplom-Animateuse“ Christine Payon (Samstag, 28. Februar, Bürgerhaus), die „Außergewöhnlichen Belastungen“ von Stefan Waghubinger (Freitag, 13. März, Kino) sowie Michael Frowin mit seinem Programm „Anschnallen Frau Merkel“ (Freitag, 17. April, Alte Turnhalle) und zum Abschluss auf Christoph Sieber (Samstag, 9. Mai, Alte Turnhalle) freuen, der behauptet „Alles ist nie genug“. Der Abend mit Philipp Weber, der „Futter – streng verdaulich“ bei hessnatur serviert, ist bereits ausverkauft.

Alle Veranstaltungen beginnen um 20 Uhr. Karten gibt es an allen Öffnungstagen im Kino „Capitol“ (Rossbrunnenstraße 3) vor den Filmvorführungen. Die Preisübersicht für die Tickets und weitere Informationen unter live-in-butzbach.de

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