Lars Ruppel, Meister des Poetry Slam

Ein Heimatabend mit Freunden im „Capitol“ Butzbach

Von Corinna Willführ
Lars Ruppel macht Slam Poetry. Super. Nur, was ist Slam Poetry? Ein Blick in die Internet-Enzyklopädie-Plattform Wikipedia hilft da nicht wirklich weiter: Slam Poetry ist „spoken word poesie“ oder auch „poesie performance“, heißt so viel wie ein „poetischer Stil, der für den Vortrag vor Publikum in Wettkampfarenen entwickelt wurde.“ Alles klar. Nicht wirklich.

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„Poetry Slam macht auf jeden Fall Spass und regt auch zum Nachdenken an – vor allem mit Lars“, sagt Ralf Bartel, Chef des Capitol-Kinos in Butzbach. Der Mann muss es wissen. Denn Lars Ruppel, vielen in der Wetterau seit langem bekannt als „Holger die Waldfee“, ist am Montag, 23. Dezember, nicht zum ersten Mal zu Gast in den Räumen des Lichtspielhauses. Für den 1985 in Gambach, also in einem Ortsteil der Nachbarkommune Münzenberg, geborenen Lars Ruppel ist der Auftritt ein Heimspiel. „Heimatabend“ heißt denn auch der Abend, an dem sich unter dem Motto von ihm moderierten „Poetry Slam Special“ Meister ihres Fachs aus ganz Deutschland messen werden, um den Besten von ihnen zu ermitteln – allein durch die Bewertung des Butzbacher Publikums.

Lars Ruppel, Meister des Poetry Slam

„Poetry Slam soll Spaß machen, dazu gehören ausgelöste Traurigkeit, Wut oder Lachen gleichermaßen“ –, schreibt der Wortkünstler Lars Ruppel auf seiner Homepage – und die hängen eben auch vom Publikum ab. Zu seinem Selbstverständnis als Slam Poet gehört für den Gambacher, der sich stets mit charakteristischer Brille zeigt und diese auch auf seiner Homepage als Markenzeichen zeigt, „dass „Poetry Slam eine politische Auftragsnummer hat.“ Denn Slam Poeten können Themen originell und witzig ausdrücken und auch mit schwierigen Themen unterhalten.“ Sei es denn auch zum „Heimatabend“ vor Weihnachten garniert von Blockflöten-Tönen.
Eine Devise, mit der er ziemlich erfolgreich ist: Denn seit Lars Ruppel im Juni 2004 die Poetry-Slam-Bühne betrat, gewann er mit der „Poetry-Slam-Boygroup“ SMAAT den Team-Wettbewerb der deutschsprachigen Poetry-Slam-Meisterschaften und in 2013 solo den Hessenslam 2013. Gemeinsam mit Streitern für seine Ideen und die Form, sie auf die Bühne zu bringen, gründete er in Marburg „Late Night Lesen“ im Domizil der Jazzinitiative im Steinweg. Als „Master of Ceremony“ ist er seitdem auch als Gastgeber zahlreicher Poetry-Slam-Veranstaltungen unterwegs. Wären da noch seine Buchveröffentlichungen, die „Limo“, „Brille“ oder „Schweinchen“ zu nennen.

Zu seinem ersten Platz beim Hessenslam 2013 schreibt Lars Ruppel: „Wer Poetry Slam kennt, weiß, dass ein Sieg bei einem Poetry nicht allzu viel Bedeutung hat. Jeder Poet weiß, wie viele Faktoren das Ergebnis bestimmen.“

Viel Bedeutung über den Moment hinaus haben die „Weckworte Deutschland“, die Lars Ruppel als Projektleiter Deutschland nach dem von Gary Glazner konzipierten Projekt „Alzpoetry“ initiierte: Veranstaltungen, bei denen über klassische Gedichte oder Lieder – sei es „Von drauß vom Walde komm‘ ich her“ oder „Fuchs, Du hast die Gans gestohlen“ – zu Demenzkranken ein emotionaler Zugang geschaffen wird.

In mehr als 100 Fortbildungen und Vorträgen haben rund eintausend Angehörige, Pflegende und Schüler in ihrer Pflegeausbildung von dem Gambacher Slam Poeten erfahren, wie man mit Poesie Menschen mit Demenz, geistiger Behinderung oder sonstigen Einschränkungen erreichen kann.
So dass auch sie Spaß haben wie die Besucher des „Heimatabends“ mit Lars Ruppel am 23. Dezember im Capitol Butzbach oder die Gäste der Lesebühne „Salz und Pfeffer“ am 11.1.2014 im schweizerischen Zug.

Es gibt noch einige wenige Karten für den „Heimatabend“ von Lars Ruppel an der Abendkasse des Kinos Capitol in Butzbach erhältlich. Wer mehr über den Gambacher Slam Poeten wissen möchte: larsruppel.de

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